50 Jahre BDL

50 Jahre BDL

60 Jahre Leasing

Sechs Jahrzehnte Zukunftsinvestitionen für Deutschland – 50 Jahre Engagement für die Leasing-Wirtschaft.

Mit Leasing nachhaltig, digital und innovativ in die Zukunft.

Themenübersicht

  • Leasing und Mittelstand: Stimmen aus Politik und von Wirtschaftsverbänden
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  • Gesichter der Branche: Was sagen Leasing-Fachleute über die Zukunft des Leasing und zur Verbandsarbeit
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  • Zeitreise: Meilensteine aus sechs Jahrzehnten Branchen- und Verbandsgeschichte
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Wir sind Leasing!

Die Leasing-Wirtschaft ist Partner für eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft. Sehen Sie im Branchenporträt, was die DNA der Leasing-Wirtschaft ausmacht und sie qualifiziert, den Transformationsprozess der Wirtschaft in Deutschland zu begleiten und zu beschleunigen.

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Die Leasing-Wirtschaft ist Partner für eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft. Aufgrund ihrer Expertise und Erfahrung aus sechs Jahrzehnten ist die Leasing-Branche prädestiniert, den Transformationsprozess der Wirtschaft in Deutschland zu finanzieren und zu begleiten."

Kai Ostermann, Präsident des BDL

Stimmen zum Leasing aus Politik und Verbänden

Als sich vor 60 Jahren die ersten Leasing-Gesellschaften in Deutschlang gründeten, traten sie mit ihrem innovativen Geschäftsmodell schnell einen wahren Siegeszug an. Inzwischen ist Leasing aus dem Wirtschaftsalltag nicht mehr wegzudenken und in allen Wirtschaftszweigen präsent. Der Kundenkreis reicht vom Einzelhändler über den Mittelständler bis zum internationalen Konzern, aber mit einem starken mittelständischen Kern. Aktuell sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von knapp 200 Milliarden Euro verleast. Die Relevanz der Leasing-Branche für das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft ist genauso unumstritten wie die fest verwurzelte Partnerschaft mit dem Mittelstand.

Wir haben Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Wirtschaftsverbänden gefragt, wie sie die Bedeutung der Leasing-Branche einschätzen. Lesen Sie die Stimmen zum Leasing:

Astrid Bartels, Referatsleiterin – Zugang zu Finanzmitteln, Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GD GROW); Europäische Kommission

Lassen Sie mich zunächst dem BDL zu seinem Doppeljubiläum 2022 beglückwünschen. Der 50. Jahrestag der Gründung des BDL und die 60 Jahre der Branche in Deutschland sind ein Beleg für die Relevanz der Leasing-Industrie in Deutschland und der Europäischen Union.
Die COVID-19-Pandemie hat die über 20 Millionen europäischen kleinen- und mittelständischen Unternehmen (KMU) stark getroffen. In schwierigen Zeiten ist der Zugang zu Finanzmitteln für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs von entscheidender Bedeutung. Aus einer Umfrage der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission über den Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln (2021) geht hervor, dass 44 Prozent der befragen europäischen KMUs das Leasing als wichtige Finanzierungsquelle sehen.
Leasing wird auch in Zukunft eine wichtige Finanzierungskomponente sein, die zur wirtschaftlichen Erholung und dem notwendigen ökologischen und digitalen Wandel unserer europäischen KMUs beiträgt. Wir freuen uns daher, dass der BDL eine fruchtbare Diskussionsplattform bietet, mit der wir unsere langjährige Zusammenarbeit fortsetzen können.

Torben Leif Brodersen

Hauptgeschäftsführer, Deutscher Franchiseverband

 

Leasing und Franchise gehören seit Langem eng zusammen. Für zahlreiche Franchiseunternehmer unterschiedlichster Branchen sind die Produkte der Leasing-Wirtschaft integraler Bestandteil ihrer Finanzierungen. Das gilt für die über 900 Franchisegeber in Deutschland ebenso wie für die 142.000 Franchisepartner mit ihren über 180.000 Betrieben. Ob in der Gründungs- oder Expansionsphase: im Finanzierungsmix für die unterschiedlichsten Vorhaben spielt Leasing eine herausgehobene Rolle. Und es trägt wesentlich dazu bei, dass die Franchisewirtschaft sich seit Jahren so stabil und robust weiterentwickeln kann. Denn: Ohne attraktive Leasing-Angebote kein Raum für nachhaltige Weiterentwicklung.

In diesem Sinne gratuliert der Deutsche Franchiseverband dem BDL herzlich zum 50. Jubiläum. Gleichzeitig gilt dem BDL unser Dank für die enge, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit, die wir gern so fortsetzen werden.

Stephan Jansen

Geschäftsführer, Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB)

Die immensen Aufgaben des deutschen Mittelstands nach der Bewältigung der Corona-Krise und die nun immer größer werdenden Transformationserfordernisse im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit in allen drei ESG-Bereichen führen bei den Betrieben zu einem signifikant höheren Fremdkapitalbedarf.
Mit Unterstützung unserer Bürgschaften ist es für Leasing-Gesellschaften besser möglich, kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Projekten zu begleiten. Die Bürgschaftsbanken haben ihre Prozesse an die Besonderheiten von Leasing angepasst. Seit vielen Jahren arbeiten wir hierzu sehr eng und vertrauensvoll mit dem BDL zusammen.

Steffen Kampeter

Hauptgeschäftsführer Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)

Nicht nur im Zuge des Fachkräftemangels bemühen sich Arbeitgeber um attraktive Leistungspakete für die Arbeitsnehmer. Leasing-Modelle z. B. für E-Bikes können einen solchen Vorteil bieten.

Dr. Othmar Karas

MdEP, Erster Vizepräsident des Europäischen Parlaments

Europa braucht einen starken Bankensektor für den erfolgreichen Weg aus der Pandemie-Krise und die Bewältigung unserer Zukunftsherausforderungen. Dazu gehört eine maßgeschneiderte Umsetzung der Basel-III-Bankenstandards in Europa. Wir müssen sowohl die globalen Baseler-Ziele umsetzen als auch die Besonderheiten der europäischen Bankenlandschaft berücksichtigen. Dazu gehören natürlich die mehr als 1.700 Leasing-Unternehmen der EU und Deutschlands, die direkt oder indirekt betroffen sind. Die Mehrheit dieser Leasing-Unternehmen ist von geringer Größe, wenig Komplexität und niedrigem Risiko. Das Leasing-Geschäft war auch kein Auslöser der Finanzkrise von 2008 und hat zur wirtschaftlichen Erholung nach Corona beigetragen. Auch in Hinblick auf den „Green Deal“ und nachhaltige Finanzierungen braucht es starke Leasing-Unternehmen in Europa. Deren Besonderheiten müssen sich in der laufenden Überarbeitung der EU-Bankenregulierung widerspiegeln, unter anderem mit den überarbeiteten Kreditrisiko-Regeln werden wir uns daher befassen. Denn eins ist klar: Die Gesetze machen das Europaparlament und der Rat der Mitgliedstaaten auf Grundlage des EU-Kommissionsvorschlags, und nicht der Basler-Ausschuss.

Foto: Martin Lahousse

Tim-Oliver Müller

Hauptgeschäftsführer, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB)

Bagger, Kräne, Asphaltfertiger: Die Anschaffung von Baumaschinen ist sehr kapitalintensiv. Speziell unsere Unternehmerinnen und Unternehmer tragen jeden Tag ein enorm hohes, wirtschaftliches Risiko. Leasing ist eine Möglichkeit, dieses Risiko zu beschränken. Was ebenso wichtig ist: Für Bauunternehmen am Innovationsstandort Deutschland ermöglicht die Option Leasing turnusmäßig den Zugriff auf modernste Maschinen.

(c) EPPGroup-MLahousse(c) EPPGroup-MLahousse

Dr. Markus Pieper

MdEP

Für die Einhaltung der Pariser Klimaziele und eine erfolgreiche Energiewende braucht es große Investitionen in Zukunftstechnologien. Die Richtlinien und Verordnungen, die gerade auf europäischer Ebene im Rahmen des ‚Fit for 55‘ Pakets verhandelt werden, müssen Antrieb statt Bremse für die mittelständische Wirtschaft sein. Durch umfassende Objektexpertise und die Gewährleistung enormer Flexibilität ermöglicht die Leasing-Branche passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Unternehmen und ist damit ein idealer Investitionstreiber. So können kreislaufwirtschaftliche Projekte, moderne Umwelttechniken in der industriellen Produktion oder auch neue Antriebstechnologien im Markt schneller Fuß fassen und die Energiewende gelingen.

Bildquelle: (c) EPPGroup-MLahousse

Karl-Sebastian Schulte

Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)

Seit nunmehr 60 Jahren ist die deutsche Leasing-Wirtschaft eine wichtige Finanzierungsquelle für Unternehmen und Privatpersonen in der deutschen Volkswirtschaft und darüber hinaus. Das Finanzierungsleasing untersteht als Finanzdienstleistung seit 2008 der Aufsicht von Bundesbank und BaFin. Wir stehen mit dem nun 50 Jahre alten Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen kontinuierlich im fruchtbaren Austausch. Leasing wird gerade jetzt in der anstehenden Transformation gebraucht: Es werden gewaltige Investitionssummen benötigt, um unsere Volkswirtschaft digitaler und nachhaltiger aufzustellen. Als Teil eines starken deutschen Finanzsystems kann die deutsche Leasing-Branche hierfür einen wertvollen Beitrag leisten.

Michael Raschke

Europäische Investitionsbank (EIB), Head of Banks

Germany, Austria, Norway and Iceland

 

Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), ist seit Jahren ein verlässlicher Partner der Leasing-Branche. Im Rahmen der grünen und digitalen Transformation spielen Leasing-Unternehmen eine Schlüsselrolle, um entsprechende Investitionen der Unternehmen zu begleiten. Hier besteht eine hohe strategische Kongruenz mit der EIB – eine natürliche Partnerschaft.

Mit Hilfe von Liquiditäts- (oder Risikokapital) schonenden Produkten fließen frische Investitionen in die Realwirtschaft, um neue und nachhaltigere Technologien voranzubringen. Aktuell ist z.B. bei KMU- Unternehmen die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehrere fortschrittliche digitale Technologien eingeführt haben, mehr als dreimal niedriger als bei Großunternehmen (14 Prozent gegenüber 46 Prozent). Die Investitionspläne von KMUs für Klimaschutzmaßnahmen liegen aktuell ebenfalls unter denen von Großunternehmen (37 Prozent gegenüber 60 Prozent). Es ist also wichtiger denn je, die kleinen und mittleren Unternehmen als Rückgrat der Wirtschaft in diesen Bereichen zu stärken.

Von der Zusammenarbeit der EIB mit der Leasing-Branche profitieren auch andere Bereiche, in denen Leasing-Unternehmen tätig sind. Jede neue Operation unterstreicht das starke Engagement, mit dem die EIB-Gruppe KMU und Midcap Unternehmen in ganz Europa und besonders in Deutschland hilft, zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen. Daher sorgen wir gemeinsam mit den Leasing-Unternehmen dafür, dass kleine und mittlere Betriebe kontinuierlich Zugang zu Liquidität haben.

Marc S. Tenbieg

Geschäftsführender Vorstand, Deutscher Mittelstands-Bunds (DMB)

Im Namen des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB) gratuliere ich dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen herzlich zu seinem 50. Jubiläum. Leasing war noch nie so einfach und hilft gerade kleinen und mittleren Unternehmen, sich im Wettbewerb zu behaupten.

Deutsche Unternehmen stehen nicht nur seit der Corona-Pandemie, der hohen Inflation und dem Fachkräftemangel unter Druck, sondern sind zudem mit den Herausforderungen der Energiewende und der Digitalisierung konfrontiert. Dieser finanzielle Kraftakt kann nur mit Hilfe von verlässlichen Finanzierungspartnern gestemmt werden. Der BDL entwickelt kontinuierlich zeitgemäße Lösungen für den Mittelstand, damit diese flexibel in ihren Investitionsentscheidungen bleiben – für mehr Wachstum und Wohlstand. Dafür gebührt dem BDL unser Dank!

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Marion Walsmann

MdEP

Die Kreislaufwirtschaft ist eines der Zukunftsthemen für Thüringen und für ganz Deutschland, mit denen sich das Europäische Parlament beschäftigt. Zur Umsetzung der europäischen Ziele sind enorme Investitionen erforderlich. Und es braucht gute Ideen aus der Wirtschaft, um eine echte Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Leasing birgt hierfür enormes Potenzial.

Dr. Martin Wansleben

Hauptgeschäftsführer des DIHK

Leasing ist in der Breite des Mittelstands eine bekannte und häufig genutzte Finanzierungsalternative – und gewinnt im Zuge der flexibleren Nutzung von Dienstleistungen insbesondere im IT-Bereich sogar an Bedeutung. Aber auch das Leasen von Fahrzeugen und klassischen Produktionsanlagen ist zunehmend für viele Mittelständler eine wertvolle Alternative zum Kauf, weil so kein Kapital im Anlagevermögen gebunden und die Bilanz nicht belastet wird. Zudem verbessert Leasing die Corona-bedingt bei vielen Mittelständlern unbefriedigende Liquiditätslage.

Prof. Dr. Joachim Wuermeling

Mitglied des Vorstands Deutsche Bundesbank

Seit nunmehr 60 Jahren ist die deutsche Leasing-Wirtschaft eine wichtige Finanzierungsquelle für Unternehmen und Privatpersonen in der deutschen Volkswirtschaft und darüber hinaus. Das Finanzierungsleasing untersteht als Finanzdienstleistung seit 2008 der Aufsicht von Bundesbank und BaFin. Wir stehen mit dem nun 50 Jahre alten Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen kontinuierlich im fruchtbaren Austausch. Leasing wird gerade jetzt in der anstehenden Transformation gebraucht: Es werden gewaltige Investitionssummen benötigt, um unsere Volkswirtschaft digitaler und nachhaltiger aufzustellen. Als Teil eines starken deutschen Finanzsystems kann die deutsche Leasing-Branche hierfür einen wertvollen Beitrag leisten.

Uwe Zimmermann

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer,

Deutscher Städte- und Gemeindebund

Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag ein Jahrzehnt der Investitionen angekündigt. Die Städte und Gemeinden werden in den nächsten Jahren enorme Anstrengungen unternehmen, um den Investitionsrückstand von fast 150 Milliarden Euro einzuholen, aber auch um den Transformationsprozess von Unternehmen oder den Mobilitätswandel in eine nachhaltigere Gesellschaft zu begleiten. Bei den hierfür erforderlichen Investitionen ist Leasing ein wichtiger Baustein, der im kommunalen Bereich über die schon breite Anwendung noch enormes Potenzial birgt.

Gesichter der Branche #Wir sind BDL

Die Leasing-Wirtschaft in Deutschland hat in den vergangenen sechs Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die ihresgleichen sucht. Parallel zum „German Mittelstand“, der als Erfolgsfaktor des deutschen Wirtschaftsmodels gilt und in seiner Struktur einmalig in Europa ist, hat sich eine ebenso mittelständisch geprägte Leasing-Wirtschaft entwickelt, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland widerspiegelt. Den Markt teilen sich große, meist auch international tätige Gesellschaften und eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Leasing-Unternehmen. 220 Unternehmen sind Mitglied im BDL, darunter 140 Leasing-Gesellschaften. Die BDL-Mitglieder repräsentieren einen Anteil von rund 90 Prozent des Leasing-Markts in Deutschland.

Wir stellen über das ganze Jubiläumsjahr Expertinnen und Experten aus der Leasing-Branche vor. Die Fachleute beschreiben, was für sie die Leasing-Branche ausmacht, wie sie die Zukunft sehen und warum sie sich im BDL engagieren.

Mirko Beigel

Leiter Accounting, Controlling, Taxation,

Deutsche Leasing AG

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche? Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Nähe zu den überwiegend mittelständischen Kunden und zur Realwirtschaft: Leasing-Güter sind „anfassbar“, werden in der Produktion eingesetzt und sind echte Sachwerte. Zum anderen ist die Branche vergleichsweise jung, und bei aller Professionalisierung und Regulierung in den vergangenen Jahrzehnten gibt es unverändert viel Raum zur Gestaltung und für echtes Unternehmertum.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Angestaubt ist keinerlei Assoziation, die ich mit Leasing verbinde. Leasing steht ja wie keine andere Finanzierungsform gerade dafür, Innovation und Zukunftstechnologien zu begleiten und zu fördern. Mutig und – risikoorientiert – unternehmerisch zu handeln, das darf sich die Branche gerne bewahren!

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Da gibt es gar nicht das eine herausragende Geschäft, spektakulär finde ich vor allem die Bandbreite, mit der die Branche über die verschiedenen Produkte und Produktvariationen die Kunden bei ihren Investitionsvorhaben begleitet. Spannend finde ich aktuell alle Finanzierungen, die im Kontext der ESG-Kriterien stehen und Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie die Transformation der deutschen Wirtschaft adressieren.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Ein richtiges Asset in der Verbandsarbeit ist natürlich der gemeinsame Austausch von Erfahrungen und Meinungen, aber sicherlich insbesondere auch das gemeinsame kritische Auseinandersetzen mit den sich immer schneller ändernden regulatorischen Rahmenbedingungen. Der Verband sorgt als „Hüter der Branche“ mit seiner Arbeit dafür, dass der Leasing-Branche Gehör verschafft wird bei Gesetzgebungsverfahren und Konsultationen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Weiter so! Ich wünsche uns allen ein Fortschreiben der jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte. Bei aller Unsicherheit der Rahmenbedingungen sehe ich die Branche gut aufgestellt, die anstehenden Herausforderungen bestens zu meistern.

Tina Bergbauer

Head of Legal Region West Europe & Prokuristin, De Lage Landen Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche? Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Leasing-Branche geht seit jeher durch außerordentlich abwechslungsreiche Zeiten, wobei als Beispiele sicherlich die Finanzmarktkrise und die Einführung in die Finanzmarktaufsicht zu nennen sind. Trotzdem findet die Branche für jede Herausforderung eine Lösung und gestaltet Entwicklungen aktiv mit. Dabei bleibt Leasing ein attraktives Produkt und ist in Zeiten der Sharing Economy nicht mehr wegzudenken. Das gilt selbst vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden regulatorischen Anforderungen.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Nutzungsbasierte Finanzierungsmodelle, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung – als moderner Mittelstandsfinanzierer ist die Leasing-Branche bei keinem dieser Themen wegzudenken, sondern begreift sich als Motor, den Wandel zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschaft mitzugestalten. Ich freue mich, dass die Branche in den vergangenen 60 Jahren unter Beweis gestellt hat, dass sie als wandlungsfähiger und agiler Begleiter zum gesamtwirtschaftlichen Erfolg maßgeblich beigetragen hat und in Zukunft beitragen wird.  

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Im Bereich des Mobilien-Leasing bin ich über die Jahre zahlreichen außergewöhnlichen Leasing-Geschäften begegnet. Bei allen ging und geht es in erster Linie um unsere Kunden. Ob es außergewöhnliche Finanzierungstrukturen sind, die Schnelligkeit, mit der wir Engagements genehmigen und umsetzen, eindrucksvolle Assets oder die fokussiert kundenorientierte Betreuung während der Laufzeit. Ich freue mich, wenn wir als starker Finanzierungspartner eng an und mit unseren Kunden zusammenarbeiten.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Das wichtigste an der Verbandsarbeit sind die Positionierung von Branche und Produkt vor allem in der politischen Landschaft, um den Rahmen für ein erfolgreiches Geschäft zu schaffen. Hinzu kommen Kommunikation für ein besseres Verständnis des Marktes sowie Information und Gestaltung. Ein starkes Netzwerk rundet die Verbandsarbeit ab.  

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum? 

Ich beglückwünsche den Verband zunächst zu seiner erfolgreich geleisteten Arbeit. Die starke Mitarbeit und das Engagement der Mitglieder zeigen, dass der Verband als Institution der Branche nicht wegzudenken ist. Ich wünsche dem BDL, dass er diesen Weg weitergeht, offen und anpassungsfähig bleibt für die Veränderungen und Herausforderungen der Zeit und als starker Partner der Branche weiterhin zur Seite steht.

Christina Brand

Leitung Bankenbetreuung, Nürnberger Leasing GmbH, Vorsitzende des BDL-Finanzierungsausschusses

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Das Spannende für mich sind die unterschiedlichen Herausforderungen. Einerseits im generellen Führen einer Leasing-Gesellschaft, d. h. Bewältigung umsatzsteuerlicher Themen, Vertragsrecht, aufsichtsrechtliche Themen neben Personalführung und Organisation. Und dies in Verbindung mit den komplexen und individuellen Kundenbedürfnissen sowie über die Jahre veränderten Bankfinanzierungskonzepten. Insbesondere das Anpassen an sich ändernde Refinanzierungsbedingungen, meist getrieben durch externe Faktoren (z. B. Finanzkrise, Pandemie), eröffnet neue, spannende Tätigkeitsfelder.

Die hierfür erforderliche Flexibilität und Kreativität halten einen in Schwung.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing bietet aufgrund seiner höheren Flexibilität gerade auch für die Herausforderungen der heutigen Zeit mit ihrem beschleunigten Innovationstempo, der Digitalisierung mit serviceorientierten Ansätzen sowie umweltfreundlichen Mobilitätskonzepten die passenden Lösungen. Wir sind daher attraktiver als je zuvor.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Das fällt mir schwer zu beantworten, da ich schon über 25 Jahre in der Leasing-Branche verhaftet bin, und ich schon viele Konzepte und Produkte gesehen habe, davon viele recht außergewöhnliche und komplexe Vorgänge. Ein paar Stichworte wären: Tierleasing, z. B. Schweine mit Färsen oder Binnenschiffe, Yachten oder Kleinflugzeuge, Riesenräder oder Achterbahnen.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Meinungsbildung, Austausch, Entwicklung BDL-Geschäftsstelle und -Tätigkeiten. 

Generell ist der Austausch mit den Kollegen auf Augenhöhe sehr wichtig. Da die Branche so vielfältig ist, ist dies ein ganz wichtiger Punkt, um sich immer wieder in den BDL-Sitzungen und Ausschüssen einzubringen und aktiv zur Meinungsbildung beizutragen.

Der Finanzierungsausschuss, den ich seit einigen Jahren vertreten darf, steht für offene Kommunikation und Wertschätzung jedem einzelnen Ausschussmitglied gegenüber und trägt m. E. dazu bei, auch bei komplexen Themen und Herausforderungen als Gesamtheit zu agieren und zu handeln. Nur als Gemeinschaft kann man etwas bewegen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum? 

Dem Verband, den Mitgliedern und allen der Leasing-Branche verbundenen Partnern möchte ich meinen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aussprechen.

 

 

 

Oliver Friedemann

Geschäftsführer (Marktfolge), Santander Consumer Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche? Was macht für Sie die Leasing-Branche aus? 

Innovationspotenzial, attraktive Vertragskonstellationen für Kunden (= Sicherheit), die Unterstützung von Betrieben durch die Bereitstellung von Maschinen, die die Entwicklung der Unternehmen vorantreiben (mit immer neuster Technik), Schonen der Liquidität des Kunden.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und Trends frühzeitig zu erkennen 

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Die Kooperation mit Tesla, da Tesla ein sehr innovativer und anspruchsvoller Partner im damals neuen E-Mobilitäts-Sektor war – mit neuen Vertriebs- und Kooperationsansprüchen an uns als Leasing-Gesellschaft. 

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit? 

Der interessante Austausch und die Aufnahme diverser Sichtweisen mit Vertretern anderer Leasing-Gesellschaften und den Vertretern der BDL-Geschäftsstelle. 

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?  

Kontinuierliches Wachstum, weiterhin diese Verlässlichkeit und Präsenz in den Medien sowie insbesondere in Politik und Wirtschaft. 
 

Mathias Fröde

Geschäftsführender Gesellschafter,

FM LeasingPartner GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Vielfalt – in nahezu jeder Hinsicht: Unterschiedlichste Objekte, unzählige Branchen mit höchst differenzierten Anforderungen sowie eine unglaubliche Bandbreite der Investitionsgrößen von einigen 1.000 Euro bis hin zum dreistelligen Millionenbetrag.  

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Leasing-Branche hat sich unstreitig ihre Attraktivität bewahrt. Das Zusammenspiel großer und kleiner (privater) Gesellschaften, die mit ihren Geschäftsmodellen ganz überwiegend lukrative Nischen besetzt haben, sichert der Branche die notwendige Flexibilität und sorgt für eine hohe Anpassungsgeschwindigkeit an sich beständig ändernde Rahmenbedingungen. Damit ist und bleibt die Leasing-Branche auch ein attraktiver Arbeitgeber – insbesondre für Berufseinsteiger, die in jeder Hinsicht viel geboten bekommen. Allerdings muss die Branche alle Anstrengungen unternehmen, um dem nahezu übermächtigen Regulierungsdruck zu begegnen, damit die “Artenvielfalt“ auch in Zukunft erhalten bleibt.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Als Leasing-Makler verfügen wir grundsätzlich über sehr viele Möglichkeiten, wirtschaftlich sinnvolle Investitionen darstellbar zu machen. Das führt auch immer wieder zu Groß-Projekten, wovon bisher das größte eine Hubinsel für knapp100 Millionen Euro zur Errichtung von Off-Shore-Wind-Anlagen gewesen ist.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Der Verband ist eine unersetzliche Informationsquelle nach innen und nach außen, wobei die zur unabdingbar notwendigen Lobby-Arbeit gebündelten Kräfte in unserer Wahrnehmung schon viele überflüssige und größtenteils sinnlose gesetzgeberische Vorhaben (auf Bundes- und sogar Europa-Ebene), wenn schon nicht verhindert, so doch zumindest abgeschwächt haben. Jede Branche, die Gehör finden will, muss über einen leistungsfähigen Verband verfügen. Und wenn der Verband auch noch gute Ansätze zur Netzwerkbildung liefert, dann ist schon eine ganze Menge gekonnt!

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Als Makler profitieren wir unstreitig von der Vielfalt der Gesellschaften innerhalb der Branche, so dass uns deren Erhalt besonders am Herzen liegt. Nur mit weiterhin vielen und zudem engagierten Verbandsmitgliedern werden sich die vor uns liegenden notwendigen Transformationsprozesse weiterhin flexibel und erfolgreich bewerkstelligen lassen. Hierbei wünschen wir Branche und BDL auch für die nächsten 50 Jahre eine allzeit glückliche Hand. 

Andreas Geue

Vorsitzender der Geschäftsführung

DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Das Spannende an der Leasing-Branche sind eigentlich die Kunden mit ihren ganz unterschiedlichen Anforderungen. Vom Handwerksbetrieb, der günstig eine neue IT-Umgebung oder moderne Fahrzeuge anschaffen möchte, bis hin zum Großunternehmen, das die neue Firmenzentrale bilanzneutral und mit allen Baumanagementleistungen realisiert, oder dem Entwickler eines Windparks der auf Basis smarter PPA-Strukturen kalkuliert. Dieses Spektrum trifft dann wiederum auf ganz unterschiedliche Anbieter am Markt – und im BDL – mit vielen individuellen Lösungsangeboten. Hier gibt es vom regional erfolgreichen Nischenanbieter bis hin zum großen Player, wie beispielsweise der Deutsche Leasing Gruppe, ein riesengroßes Spektrum. So spiegelt die Leasing-Branche auch durchaus die deutsche Wirtschaftsstruktur wider – vom kleinen familiengeführten Mittelständler bis zum Großunternehmen – das finde ich sehr spannend. Was alle Anbieter vereint: die Kompetenz, die Investitionen ihrer Kunden durch Asset- und Strukturierungs-Kompetenz zu erleichtern. Und ich finde, das ist der Leasing-Branche seit 60 Jahren in Deutschland ziemlich gut gelungen.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je?

60 Jahre Leasing in Deutschland feiern wir als DAL gerne; denn wir haben vor 60 Jahren den ersten Immobilien-Leasing-Vertrag in Deutschland abgeschlossen und damit ein Stück der Erfolgsstory mitbegründet. Und unzählige Leasing-Verträge sind in den vergangenen Jahrzehnten dazu gekommen. 2022 haben wir Projekte mit einem Volumen von über einer Milliarde Euro kontrahiert – und das nur im Zielmarkt Immobilien. Angestaubt ist also gar nichts – im Gegenteil: Die Möglichkeit, nutzungsorientiert und assetbezogen zu finanzieren und dabei die eigenen Linien im Corporate-Bereich zu schonen, ist interessanter denn je. Gerade wenn es aktuell darum geht, noch günstige Zinsen – objektbesichert und langfristig zu sichern – sind wir als Leasing-Gesellschaften wichtige strategische Finanzierungspartner.

Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Dass Kreativität und Lösungsorientierung Grundlage des Erfolgs sind. Wir bieten kein Produkt aus der Schublade, sondern entwickeln unsere Lösungen an den Bedürfnissen unserer Kunden stetig weiter. Bestes Beispiel: ohne maßgeschneiderte Finanzierungslösungen wären Investitionen in erneuerbare Energien oder aber die Digitalisierung in Deutschland gar nicht zu stemmen. Da sind wir maßgeblich als Branche involviert und tragen einen Großteil zur Dynamik des Marktes bei.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Bei der DAL sind wir in so speziellen Märkten und Investitionsfeldern unterwegs, dass wir fast naturgemäß immer interessante Projekte begleiten dürfen. Als Beispiel zuletzt die Investition in ein 100% klimaneutrales Werk für nachhaltige Baustoffe im Schwarzwald für über 180 Mio. Euro oder die Begleitung des ersten wasserstoff-betriebenen SPNV-Projektes im Großraum Berlin. Toll, dass wir hier Zukunft und die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft mitgestalten können.

Ganz persönlich erinnere ich mich an die Übergabe eines Transport-Airbus an eine koreanische Cargo-Fluggesellschaft in Seoul als noch junger Projektmanager bei der DAL vor vielen Jahren: Das war schon etwas ganz Besonderes.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Sie gibt unserer Branche ein Gesicht und eine Stimme und daher danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im BDL, aber besonders auch allen ehrenamtlich im Verband Engagierten sehr für 50 Jahre tolle Arbeit. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist jedoch nicht nur die Außendarstellung ein großes Plus der Verbandsarbeit, sondern insbesondere auch der Erfahrungsaustausch untereinander und – nicht zuletzt – die notwendige Arbeit in Berlin mit Vorderkern und Entscheidern in Politik und Gesellschaft.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum? 

Weiterhin so erfolgreich Innovationen und Transformationsprozesse begleiten zu können und Lösungen für die Zukunft des Investitionsstandortes Deutschland zu entwickeln. Mindestens für die nächsten 50 Jahre.

Lisa Göttfert

Firmenkundenberaterin,

TRUMPF Financial Services GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Das Spannende an der Leasing-Branche ist für mich die Vielseitigkeit der Projekte, die Kontakte mit den verschiedenen Kunden sowie das Kennenlernen der individuellen Geschäftsmodelle.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

In einer Welt des stetigen Wandels müssen auch die eigenen Kapazitäten bedarfsgerecht gesteuert werden. Verschiedene Leasing-Varianten ermöglichen den Kunden diese benötigte Flexibilität, indem die Lösungen speziell auf den Kunden und den Anwendungszweck abgestimmt sind. Dies ermöglicht beispielsweise die Durchführung kurzfristiger Projekte, Pay-per-Use-Lösungen oder auch den unkomplizierten Maschinenaustausch, um technisch stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Die Vergangenheit zeigt, dass die Branche auf langjährige Partnerschaften mit gegenseitigem Vertrauen baut – sowohl in guten als auch in turbulenten Zeiten. Die Erkenntnis, dass das gemeinsame Durchleben herausfordernder Zeiten diese Verbindung langfristig stärkt, sollte stets präsent sein.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Spektakulär ist hierfür das falsche Wort, herausfordernd trifft es besser. Durch unser spezielles Know-how schaffen wir es, die Maschinenfinanzierung spannender Start-ups abzubilden, die anderweitig keine Finanzierung bekommen hätten. Damit haben wir bereits zahlreichen Neugründern erfolgreich den Sprung in die Selbstständigkeit ermöglicht.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Tagtäglich sind wir alle mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. Der Erfahrungsaustausch und das Netzwerken mit anderen Mitgliedern der Branche und damit die Möglichkeit, voneinander zu lernen, sind sehr wertvoll für die eigene Weiterentwicklung.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Zum goldenen Jubiläum wünsche ich allen Beteiligten herzlichen Glückwunsch für die Verdienste der vergangenen Jahre. Auf die nächsten 50 Jahre!

Dr. Christoph Halstrick

Vorsitzender der Geschäftsführung, Commerz Real Mobilienleasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Aus meiner Sicht ist das Besondere am Leasing die einzigartige Verbindung von Vermietung – Objektmanagement – Finanzierung in einem Produktangebot. In dieser Kombination sollte Leasing eigentlich jede singuläre Lösung schlagen, und dies ist ja auch sehr häufig der Fall. Die Bausteine befruchten sich zudem gegenseitig: So adressiert ein professionelles Objektmanagement zum Beispiel den wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit, was wiederum positiv auf die Finanzierungskomponente einzahlt. Oder eine Vermietung flexibilisiert die Nutzung für die Kunden und vermittelt zugleich eine starke Eigentümerstellung der Leasing-Gesellschaft, was sich positiv auf deren Finanzierungskonditionen auswirkt.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Leasing-Branche stand nach meiner Wahrnehmung immer etwas im Schatten der kreditgebenden Banken, was aber nicht so bleiben muss. Vielmehr sollten wir die Leasing-Vorteile durchaus offensiver ausspielen, und dies nicht nur gegenüber Politik und Aufsicht, sondern vor allem am Point-of-Sale gegenüber den Kunden und dem vielfältigen Wettbewerb aus der übrigen Finanzwirtschaft. Die anstehenden gewaltigen Investitionen in eine nachhaltige und digitale Wirtschaft bieten dafür eine ideale Gelegenheit, aber auch anspruchsvolle Bewährungsprobe.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Wenn ich nur auf die reine Geschäftsgröße schaue, dann war dies eine komplexe Sale-Lease-Back-Transaktion über Schienenwaggons im Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro. Im wahrsten Sinn spektakulär und herausfordernd ist aber der sehr breite Fächer an Investitionsvorhaben, der uns als herstellerunabhängiger Leasing-Gesellschaft von unseren Kunden angetragen wird. Das reicht von einer haushohen Druckmaschine über eine filigrane Teebeutel-Verschließmaschine oder Nougat-Produktionsstrecke bis zu Schneeräumfahrzeugen und auch Markenrechten oder sogar erlesenen Kunstwerken. 

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit? 

Der Verband sollte eine Plattform für seine Mitglieder und für außenstehende Stakeholder der Leasing-Branche sein, über die deren Anforderungen und Informationsbedürfnisse professionell gebündelt, bewertet und zielgerichtet weitergegeben werden. Darüber hinaus kann der BDL Synergien bei seinen Mitgliedern erzeugen, indem er gemeinsame Themen zentral übernimmt, bearbeitet und vorantreibt. Die Herausforderung bei all dem ist zweifellos, das ganze Spektrum der Leasing-Branche abzudecken, was dem BDL nach meinem Eindruck stets bestens gelingt.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?  

Den Mut, die Ausdauer und nicht zuletzt das Geschick und auch Glück, die maßgeblichen Herausforderungen der Leasing-Branche nicht nur zu erkennen, sondern vor allem kraftvoll für die Mitglieder zu lösen. So gesehen, hat der BDL sowohl eine Hol- als auch eine Bringschuld, was gerade in Ressourcenhinsicht sicher ein schwieriger und bleibender Spagat ist.

Dr. Nicole Handschuher

Sprecherin der Geschäftsführung,

LHI Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Leasing ist eine nachhaltige Finanzierungsform. Und Leasing war bereits nachhaltig, als der Begriff noch nicht in aller Munde war. Verträge laufen über Jahrzehnte hinweg. Partnerqualität, Verlässlichkeit und Vertrauen sind unabdingbare Säulen des Geschäftes. Der Fokus liegt nicht auf kurzfristigen Transaktionen, sondern auf einer soliden, langfristigen und verlässlichen Kooperation. All das sind Werte, die in unserer Gesellschaft zunehmend von Bedeutung sind. Gerade heute ist Leasing moderner denn je. 

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing kann Finanzierungslösungen für viele Problemstelllungen bieten, mit denen wir heute als Gesellschaft regional und global konfrontiert sind. Die Themen gehen von der Umstellung des Schienennahverkehrs auf Elektromobilität, über innovative Projekte im Bereich der Nahrungsmittelindustrie bis hin zum klassischen Immobilien-Leasing. Leasing immer wieder neu zu denken, Leasing mit den Fragestellungen der Zeit zu verbinden und kreativ neue Finanzierungslösungen zu schaffen – das ist der Branche in den vergangenen 60 Jahren gelungen und das wird dem Segment auch in Zukunft gelingen. 

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Jedes Geschäft ist anders, jedes Geschäfts ist aber auch einmalig. Von daher gibt es nicht wirklich das spektakulärste Geschäft. Besonders sind natürlich Transaktionen, die mit einem hohen gesellschaftlichen Nutzen versehen sind, wie im Bereich der Umstellung auf die Elektromobilität, oder die aufgrund ihrer Größe zur Veränderung bzw. Modernisierung eines Stadtbildes beitragen.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Der BDL bietet viele Vorteile. Das ist zum einen die fundierte fachliche Aufarbeitung von Themen, die uns als Branche betreffen. Zum anderen ist gerade der persönliche Kontakt, die fundierte Diskussion neuer Ideen und die Möglichkeit, auf fachlich exzellentem Niveau Probleme und Entwicklungen der gesamten Branche zu diskutieren, von hohem Wert. Insbesondere in den Corona-Jahren ist uns allen deutlich vor Augen geführt worden, wie wichtig diese Netzwerke und die darauf resultierenden Gesprächsoptionen sind.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht grundlegende Veränderungen mit sich bringen. Veränderungen bergen immer auch Chancen – mein Wunsch wäre, dass sich die Branche auch in diesen unruhigen, nach vorne gewandten Zeit treu bleibt – mit einem festen Wertesystem, das auf Langfristigkeit, Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit setzt. 

Heinz-Hermann Hellen

Generalbevollmächtigter und Mitglied der Geschäftsleitung, CFO, Deutsche Leasing AG (seit 5/22 i. R.)

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Für mich war und ist die Leasing-Branche eine Branche, die für engagierte Akteure unverändert einen großen Spielraum eröffnet, zu gestalten. Gerade weil unsere Branche überwiegend durch selbstständige, mittelständische Einheiten geprägt ist, entsteht ein notwendiger Diskurs und damit ein konstruktives und vertrauensvolles Miteinander unter Kollegen.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Geschichte einer Branche wird am Ende von Menschen geschrieben. So lebt auch die Leasing-Branche – bei allen aufsichtsrechtlichen Herausforderungen – von Persönlichkeiten, die ihrer Profession mit Begeisterung nachgehen und von Unternehmen, die neue Märkte und Geschäftsmodelle erschließen.

Es ist der starke Branchen- und Asset-Bezug, der die Leasing-Branche ausmacht und als Kern-Charakteristikum ihre Attraktivität für die Finanzierung von Zukunftstechnologien erhöht. Gerade bei den aktuellen und perspektivischen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung, Digitalisierung und den daraus resultierenden Transformationsanforderungen sehe ich unsere Branche dank dieser großen Branchen- und Asset-Kompetenz sehr gut aufgestellt.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

„Spektakulär“ war es für mich, Persönlichkeiten und alte „Leasing-Haudegen“ wie Professor Feinen oder Horst Figge kennengelernt zu haben.

Und natürlich freut es mich, dass ich über viele Jahre die Erörterung zur Asset-Bilanzierung von Leasing-Verhältnissen im deutschen Handelsrecht gemeinsam mit vielen weiteren Kollegen aus der Branche, von Universitäten und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften aktiv begleiten durfte.

Dank unserer Argumentation gelang am Ende eine Überarbeitung des IAS 17 /IFRS 16 mit „Augenmaß“. Die Beteiligung an der Entwicklung des Standards zur Substanzwertrechnung gehört gewiss zu meinen persönlichen professionellen Highlight

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Das Wichtigste sind für mich wirklich tolle, begeisterte Menschen, ausgestattet mit einer hohen fachlichen Expertise, einem starken Engagement für die Branche und einem großen Stolz auf ihre Häuser. Auf dieser Grundlage gelingt das gemeinsame Ringen um die besten Lösungen und den gemeinsamen Kurs bei kontrovers diskutierten Themen – und nicht selten entstehen jahrzehntelange Freundschaften.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ganz klar: Ein weiter so! Solange der BDL seinen und die Branche ihren Tugenden treu bleiben und mit der der Branche eigenen Flexibilität und Professionalität auf die stetigen Veränderungen und Umbrüche reagieren, muss es der Leasing-Branche gewiss nicht bange werden. Mit ihrer Asset-Kompetenz, Vertriebs- und Innovationskraft ist sie bestens für das nächste Jahrzehnt und die Herausforderungen der Transformation gerüstet.

Katharina Knehr

Head of Accounting Financial Services,

TRUMPF Financial Services GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Leasing in all seinen Facetten ist mittlerweile ein etabliertes Finanzierungsinstrument. Es hat mit seinem Grundsatz „Nutzen statt Besitzen“ viele Veränderungen mitgetragen und sicherlich auch den Grundstein für die Sharing Economy gelegt.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Entwicklung der Vergangenheit zeigt, dass das Potenzial des Leasing noch lange nicht ausgeschöpft ist. Hier wünsche ich der Branche den Mut, innovative Leasing-Konzepte auch für die Zukunft zu entwickeln und erfolgreich zu verkaufen.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Es sind nicht so sehr die einzelnen Projekte, die spektakulär sind. Obwohl es schon faszinierend ist, wenn ein Kunde eine komplette Produktionsstraße mit uns finanziert. An solch einem Investment hängt oft die zukünftige Entwicklung des gesamten Unternehmens.

In der Finanzbuchhaltung sind die Prozesse typischerweise stark standardisiert. Da wir als Absatzfinanzierer international agieren, ist das immer wieder mit neuen Herausforderungen verbunden. Hier ist Trouble Shooting mit und für den Kunden gefragt.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Der Verband bietet eine exzellente Möglichkeit zum Know-how-Austausch. Die TRUMPF Financial Services konnte sich bei Fachfragen in der Vergangenheit immer auf die hohe Fachkompetenz des BDL verlassen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Was man jedem Jubilar wünschen möchte: eine gebührende Feier im Kreise Wohlgesinnter!

Der Rückblick auf 50 erfolgreiche Jahre zeigt, dass Leasing gerade in herausfordernden Zeiten ein passendes Konzept ist, und ich wünsche dem BDL viel Erfolg bei der Weiterentwicklung.

Andre Kruchem

Prokurist & Senior Manager Syndications/Global Structured Finance, De Lage Landen Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Mittels Leasing können bei Investitionsvorhaben für Kunden und Investoren diverse Finanzierungslösungen und Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen werden, die weit über die Grenzen des klassischen Investitionsdarlehens hinausgehen.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Regulatorik ist die Leasing-Branche bereits seit ihrem Bestehen und spätestens seit Einführung der Leasing-Erlasse zu Beginn der 1970er Jahre gewohnt. Eine wesentliche Voraussetzung, die zukünftigen Herausforderungen positiv aufzunehmen, ist, dass die Marktteilnehmer über eine gewisse Anpassungsfähigkeit verfügen, damit sie Veränderungen der künftigen Rahmenbedingungen mitgehen können. Während in den 1990er Jahren bis zur Jahrtausendwende Immobilien, Großanlagen, Schiffe & Co. spannende Volumentreiber der Branche waren, so stellt heute neben dem Pkw- & Lkw-Geschäft der Bereich Equipment Finance das wesentliche Tätigkeitsfeld unserer Branche dar. Auch bei zukünftigen Veränderungen wird die Branche für sich und ihre Kunden nachfrageorientiert attraktive Lösungen anbieten. Wie und in welcher Weise wird sich durch Marktveränderung und Nachfrageverhalten automatisch ergeben.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Film-Rechte, Gas-/Strom-Leitungs- & Daten-Netze, Bankhochhäuser in Frankfurt sowie ganze Heizkraftwerke. Das war jedoch alles gestern. In der Zukunft wird das Equipment Finance Segment höchst spektakulär sein, wenn ein Anbieter dieses, und zwar auch im großvolumigen Bereich, mit einem Höchstmaß an Automatisierung und innerhalb kürzester Zeit entscheiden, mit Lieferanten und Kunden realisieren kann und dabei zu jeder Zeit beherrschbare Risiken eingeht.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Die Absicherung der Rahmenbedingungen für unsere Branche und deren Weiterentwicklung.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Der Verband und mit diesem jeder einzelne Marktteilnehmer, der für sich seine besonderen Alleinstellungsmerkmale besitzt, soll in dieser wundervollen Branche auch in Zukunft und für sein individuelles Geschäft weiterhin attraktive Rahmenbedingungen vorfinden können. Dieses sollte idealerweise dazu führen, dass die Branche ihr 100. Jubiläum dann mit der doppelten Anzahl an Verbandsmitgliedern feiern darf.

Elmar Lukas

Geschäftsführer,

TARGO Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Das spannende an der Leasing-Branche ist die Nähe zu sehr unterschiedlichen Industriezweigen und die Tatsache, dass wir Wachstum und Investitionen begleiten dürfen. In aller Regel sprechen wir also mit Kundinnen und Kunden, die aufstrebend sind und in ihre Zukunft investieren. Für sie sind wir ein wichtiger Partner, der mit Spezial-Know-how ein Produkt anbietet, das allen Veränderungen der letzten zehn Jahre zum Trotz wichtiger denn je ist – für unsere Kundschaft und den ganzen Wirtschaftsstandort. Außerdem ist der Bezug zu den Assets sehr spannend und abwechslungsreich: Vom i-Phone bis zum Hubschrauber ist alles dabei.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Ich finde die Branche aktuell sehr spannend. Es findet in vielen Leasing-Unternehmen gerade ein Generationswechsel auf allen Ebenen statt. Dadurch kommt automatisch Bewegung in die Themen des Tagesgeschäfts, aber auch der Unternehmenskultur. Außerdem ändern sich die Anforderungen einiger Kern-Branchen, wodurch zwangsläufig unsere Angebotspalette angepasst und verändert wird. Wir reden von einem Finanzierungsprodukt, welches sich uneingeschränkter Popularität erfreut und zumindest aus heutiger Sicht zukunftssicher ist. Alles Punkte, die unsere Branche attraktiv machen. Herausfordernd ist auf der anderen Seite die ständig wachsende Regulatorik.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Davon gab es sicher viele. Am besten im Gedächtnis geblieben ist mir ein Flugzeug-Lease. Zum damaligen Zeitpunkt war es die erste Transaktion eines deutschen Leasing-Gebers in die Tschechische Republik. Basis war ein Operate Lease bei einem komplett neuen Flugzeugtyp. Kunde, Hersteller und auch wir selbst betraten damit absolutes Neuland im Hinblick auf die technischen, steuerlichen und rechtlichen Themen. Unsere Juristin in London hat alleine zu diesem Deal am Ende über 1.000 E-Mails gezählt. Letztlich hat alles sehr gut geklappt: Wir hatten einen zufriedenen Kunden, mit dem wir im Anschluss noch weitere Transaktionen abgewickelt haben.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Für mich ist das Wichtigste die Zusammenarbeit in den Fachausschüssen. Insbesondere in Krisenzeiten, wie vor zwei Jahren zu Beginn der Pandemie, hat sich der zielgerichtet und fachlich anspruchsvolle Austausch als extrem hilfreich herausgestellt.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Zunächst einmal sage ich herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum – und wünsche alles Gute für den weiteren Weg! Aus meiner Sicht hat sich der Verband vor allem in den letzten Jahren in vielen Aspekten erneuert, was sowohl die Verbandsarbeit als auch die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit positiv beeinflusst hat. Ich wünsche dem Verband, dass er diesen Weg konsequent weitergeht. Vor allem die generalisiert zur Anwendung kommende Regulatorik sollte vom Verband weiterhin adressiert werden, wenn sie für Leasing-Gesellschaften und deren Kunden nicht zielführend ist.

Udo F. Mann

Geschäftsführender Gesellschafter, FML Finanzierungs- und Mobilien Leasing GmbH & Co. KG

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Das Spannende an der Leasing-Branche ist für mich die Vielfältigkeit der Branchen unserer Kunden. Ob bei der Finanzierung von mobilen Anlagegütern in den Bereichen Maschinen, Landwirtschaft, Medizintechnik, IT- und Kommunikationstechnik, Energie & Umwelttechnik oder Raumlösungen und Mobilität: Wir leben mit den Branchen gemeinsam ihre Investitionen und erkennen den Fortschritt eines jeden einzelnen Unternehmens. Das ist das Spannendste.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing ist das Geschäftsmodell der Zukunft, durch das pay-as-you-earn-Prinzip ist es nach wie vor ganz nah am Kunden. Also wirklich nicht angestaubt. Die Zukunft wird in puncto Anfrage und Angebotserstellung zweigleisig. Das bedeutet: digitale und automatisierte Prozesse werden künftig eine noch größere Rolle spielen. Für uns als inhabergeführte Leasing-Gesellschaft wird die Beratung darum ein stärkeres Alleinstellungs- und Servicemerkmal, mit dem wir uns auch in Zukunft von vielen Wettbewerbern differenzieren. Denn bei uns steht das persönliche Gespräch von Mensch zu Mensch in der Werthaltigkeit zuerst. Die persönliche Beratung wird für uns immer wesentlicher Bestandteil unserer Kundenbeziehungen sein.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Spektakulär im Sinne von innovativ war die mobile Musikschule „Way of Music“. Die Corona-Krise hat normalen Musikunterricht für Kinder und Jugendliche teils unmöglich gemacht, weil die Schüler nur einzeln oder in Kleinstgruppen unterrichtet werden konnten und noch immer können. Die Musikschule Way of Music aus Niederzissen im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) hat einen innovativen Weg gefunden: Sie unterrichtet ihre Schüler in einem eigens dafür umgebauten „ersten Doppeldecker-Musikbus Deutschlands“. Finanziert wurde das Projekt über uns, die FML. Genauer gesagt mit einem innovativen Instrumenten-Leasing Konzept. Der Vorteil: Die Musikschule konnte ihre Liquidität sichern und die Schüler lernen auf den neuesten Instrumenten. Aber generell hat jede Investitionsentscheidung für den einzelnen Kunden eine besondere Komponente und ist damit in irgendeiner Hinsicht spektakulär.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Die Mitgliedschaft im BDL ist für uns von der FML immens wichtig: In erster Linie für den Informationsaustauch. Aber auch die Schulung unserer Mitarbeiter:innen und letztlich auch als Vertretung unserer Anliegen auf höchster Ebene. Getragen wird das Ganze durch das gegenseitige Vertrauen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ich wünsche dem BDL „Glück auf in allen Dingen“ und kompetentes Gehör bei allen Anliegen.

Roland Meyer
Geschäftsführer,

LeasePlan Deutschland GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Dies ist in wenigen Worten fast nicht zu beschreiben. Als ich 1993 in der Autoleasing-Branche angefangen habe, war es fast ein reines Finanzleasing-Geschäft. Meist handelte es sich um Teil- und Vollamortisations-Verträge. Das hat sich in der Zeit zu Kilometer- und Full-Service-Verträgen gewandelt.

Spannend ist, dass die Entwicklung nie ruht. Jetzt digitalisiert sich die Branche und findet neue Wege für das Geschäft der Neuzeit.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Branche hat gelernt, dass die Vergangenheit nicht ausreicht, um in der Zukunft erfolgreich zu sein. Das hat sich bei auftretenden Veränderungen immer wieder gezeigt. Gleichzeitig macht die Komplexität des Geschäfts auch die Attraktivität aus.

Gerade die aktuellen Megatrends – wie u.a. der Wandel vom Eigentum zur Nutzung – halten große Chancen für uns bereit.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Da gab es viele in fast 30 Jahren. Sehr gut in Erinnerung ist mir, dass niemand daran geglaubt hat, dass man auch mit Kaffeemaschinen ein gutes Finanzierungsgeschäft abschließen kann. Nach ein paar Hürden haben wir das seinerzeit auf die Beine gestellt und es war ein sehr großer Erfolg.

Sehr viel Spaß hat auch das Geschäft mit der Medizintechnik gemacht. Das war oft kein Standardgeschäft, so mussten für große Computertomographen besondere Gebäudeauflagen erfüllt werden.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Es gibt sehr viele Themen, die wichtig sind und die im Verband sehr gut gelöst werden. Wichtig für die Zukunft ist, dass wir uns darauf konzentrieren, auch bei Steuer- und Gesetzesthemen auf Änderungen zu drängen. Wenn sich Geschäftsmodelle ändern, passen oft die Verordnungen nicht mehr. Hier ist es essentiell, dass auch die Behörden Schritt halten. Darauf kann der Verband sehr gut hinwirken.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ich wünsche uns, dass wir unsere Objektivität behalten und der Branche helfen, sich immer weiterzuentwickeln. Es geht aktuell alles schneller, als in den vergangenen 50 und 60 Jahren. Für viele Dinge bekommen wir nicht mehr so viel Zeit. Deshalb brauchen wir Mut, die Veränderungen mit voranzutreiben und Agilität, um nicht stehen zu bleiben.

Und ich bin mir sehr sicher, dass wir das alle zusammen sehr gut hinbekommen. Dem BDL gratuliere ich sehr herzlich zum Jubiläum! Auf in die nächsten erfolgreichen 50 Jahre!

Angela Molls

Head of HR, BNP Paribas Leasing Solutions DACH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Leasing-Branche zeichnet sich für mich dadurch aus, dass sie innovativ und flexibel ist, auf der anderen Seite aber auch krisensicher, was für Mitarbeitende ein wichtiges Kriterium ist, um sich bei einem Arbeitgeber wohl zu fühlen.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Attraktiver denn je – aus den oben genannten Gründen. Aber: Wer nicht gerade in Köln studiert und mit dem hiesigen Leasing-Lehrstuhl in Berührung gekommen ist, hat nach dem Studium die Leasing-Branche vielleicht nicht sofort als attraktive Option für eine Bewerbung im Kopf.

Der Bewerbermarkt ist hart umkämpft und es ist eine große Herausforderung, neue Talente zu finden, wenn die Branche relativ unbekannt ist. Durch die Öffentlichkeitsarbeit des BDL sind wir hier auf einem guten Weg, aber wir können sicher noch mehr tun, um die Leasing-Branche für Bewerber ins Blickfeld zu rücken.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Die Möglichkeiten des Austauschs mit anderen Akteuren der Leasing-Gesellschaften ist ein Gewinn für uns alle. Auch, dass unsere Branche nach außen vertreten wird, um sie zum Beispiel für Arbeitnehmende attraktiv zu machen, ist für uns von großer Bedeutung. Und es gibt tolle Ideen: Begeistert hat mich z.B. die Entwicklung des Leasing-Planspiels, das ich damals selbst im Rahmen der Mitgliedschaft beim BDL testen durfte. So konnten innovative Lösungen zur Nachwuchsgewinnung und -förderung gefunden werden und den Beteiligten neue Perspektiven eröffnen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ich wünsche dem Verband und der Branche weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen bei allen kommenden Herausforderungen.

Stephan Ninow
Geschäftsführer,

abcfinance GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Der Mittelstand stellt bekanntlich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft dar. Nur durch eine hohe Innovationsbereitschaft können die mittelständischen Unternehmen diese Position behaupten. Leasing macht als eine immer noch sehr moderne Finanzierungsform diese Innovationen in großen Teilen erst möglich. Damit hat Leasing eine wichtige Bedeutung für die deutsche Wirtschaft.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing ist attraktiver denn je und auch aktueller. Ein gesamtgesellschaftlicher Paradigmenwechsel vom Eigentumsgedanke hin zum Nutzen von Wirtschaftsgütern ist in vollem Gange. Es besteht auch bei den Unternehmen immer mehr Bereitschaft, sich mit innovativen Finanzierungslösungen auseinanderzusetzen und sie dort einzusetzen, wo sie einfach besser zu den jeweiligen Geschäftsmodellen passen als traditionelle Finanzierungslösungen. Da ist das Jubiläum „60 Jahre Leasing in Deutschland“ kein Widerspruch. Denn wir sind am Puls der Zeit und haben uns auf eine digitale und innovative Entwicklung eingestellt.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Ein sicherlich gleichermaßen spektakuläres wie auch sympathisches Leasing-Geschäft war die Finanzierung eines mobilen Hühnerstalls. Die fahrbare Hühnerbehausung kann von Feld zu Feld gefahren werden. Die Hühner finden auf diese Weise viel natürliche Nahrung und leben tagsüber im Freiland.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Die Leasing-Branche ist relevant für Wirtschaft und Gesellschaft, denn wir sorgen auch in schwierigen Zeiten für Investitionen und Modernisierung. Der BDL ist für mich das zentrale Forum, um sich zu aktuellen Herausforderungen auszutauschen. So erfüllt auch der Verband eine wichtige Aufgabe für uns alle.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Dem Verband wünsche ich weiterhin ein gutes Gelingen in der Gestaltung der Rahmenbedingungen unserer Branche. Der Branche wünsche ich viel Geschick und Mut, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzulassen und dabei immer auch die besonderen Leasing-Vorteile herauszustellen. Eine spannende Zukunft liegt vor uns.

Stefan Rosengarten

Geschäftsführer,

JobRad Leasing GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Leasing-Branche wird vor allem durch ihre Problemlösungskompetenz definiert. Ob es um Finanzierung, Service oder Versicherungen geht, Leasing-Gesellschaften bieten über die Finanzierungsfunktion hinaus viele Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Kunden und individuelle Lösungen für darüber hinaus gehende Wünsche.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Branche sollte in Zukunft offen bleiben für Neues und sich mit der Gesellschaft mitentwickeln. Das bedeutet vor allem, dass sie Kommunikationsanlässe noch stärker erkennen und für sich nutzen sollte, um die vielfältigen Vorteile des Leasing und die Kompetenz der Leasing-Objekte zu betonen: Wo Unternehmen auf Leasing setzen, haben sie finanzielle Mittel zur Verfügung, die sie für andere, strategische Zwecke einsetzen können. Ein weiterer, entscheidender Faktor für die Branchenattraktivität wird zukünftig vor allem die Digitalisierung sein, deren Bedeutung nur noch zunehmen wird: In der Zukunft wird Erfolg dort zu messen sein, wo in digitale Technologien investiert wurde.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Am spektakulärsten in meiner noch jungen Leasing-Erfahrung war auf jeden Fall der erfolgreiche Aufbau der JobRad Leasing GmbH: Im Mai 2020 haben wir auf einer grünen Wiese begonnen und schon nach kurzer Zeit eine Vielzahl von Kunden aller Branchen und Größen, vom Handwerksbetrieb bis zum Bundesland, und deren Angestellte aufs (Dienst)Rad gebracht. Gemeinsam mit der MLF Mercator-Leasing GmbH & Co. Finanz-KG, mit der die JobRad Gruppe seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich zusammenarbeitet, haben wir dazu beitragen, dass JobRad bis heute die beste Dienstleistung im Markt für Dienstradleasing anbietet und seine führende Position in der digitalen Geschäftsabwicklung auch in Zukunft weiter ausbaut.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Im Zentrum steht für uns die offene und transparente Zusammenarbeit mit Verwaltung und Aufsicht, aus der sich wichtige Vorschläge für Musterklauseln und Umsetzungen von Regulatorik ergeben. Auch der regelmäßige Austausch mit Branchenvertretern ist sehr wichtig.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Wir wünschen dem Bundesverband deutscher Leasing-Unternehmen, dass er auch weiterhin die Plattform der Branche und dank des statistischen Gewichts der durch die Branche realisierten Investitionen eine wahrnehmbare Stimme in Berlin und Brüssel bleibt. Darüber hinaus wünsche ich der Branche, Nachhaltigkeit als zentrales Thema zu erkennen und Experte auf diesem Gebiet zu werden.

Foto: JobRad GmbH, 2022

Malte Rüsing

Generalbevollmächtigter,

abcfinance GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Vielseitigkeit, die Innovationskraft und die Bedeutung: Die Leasing-Branche stemmt Investitionen von geringwertigen Wirtschaftsgütern bis hin zu millionenschweren Projekten im Immobilienbereich. Dabei hat es die Branche immer geschafft, ihre Lösungen an die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen anzupassen und mitzugestalten. Leasing ist nicht mehr wegzudenken.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing ist attraktiver denn je! Auch in der derzeitigen Situation beweist sich die Leasing-Branche als verlässlicher und krisensicherer Finanzpartner. Leasing ist vom Produktkern her perfekt geeignet, den gesellschaftlichen Megatrend der Sharing Economy zu begleiten. Auch die anstehenden Investitionen im Zusammenhang mit der Energiewende werden vielfach über Leasing realisiert werden. So trägt Leasing auch zum nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft bei.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Wir haben die Musikinstrumente für die Musiker der Vienna Symphonic Library finanziert. Es ist eines der vier führenden Tonstudios auf der Welt, in dem ganze Orchester Aufnahmen in höchster Qualität für bekannte Filmproduktionen machen können. Es gibt sie nur in Los Angeles, London, Prag und Wien.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Das Wichtigste an der Verbandsarbeit ist der Austausch in der Branche. Am Ende haben wir die gleichen Themen und Herausforderungen. Die Erfahrung und die Kompetenz, die vor allem in den Ausschüssen und Arbeitskreisen vorliegen, helfen uns allen weiterzukommen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Dem BDL wünsche ich weiterhin viel Innovationskraft und Geschick auf der politischen Ebene. Denn auch wenn die Mitglieder im „sportlichen“ Wettbewerb miteinander stehen, so müssen auch die gesetzgeberischen Regeln mit der Zeit gehen und Investitionen in unserem Land begünstigen.

Marion Schäfer

Geschäftsführende Gesellschafterin, Miller Leasing Miete GmbH, Mitglied des BDL-Vorstands

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Dass Leasing nicht gleich Leasing ist. Jede Produktart hat ihre speziellen Herausforderungen und es ist einfach spannend herauszufinden, mit welchen unterschiedlichen kreativen Finanzierungslösungen man den Anforderungen der Kunden gerecht werden kann – die Daseinsberechtigung unserer Branche ist an dem Ende zweifelsfrei. Deshalb kämpfen wir für den Erhalt der mittelständischen Struktur der Leasing-Gesellschaften! 

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Angestaubt war unsere Branche nie! Solange wir uns die Befähigung erhalten, schnell auf sich ändernde Marktgegebenheiten zu reagieren und Finanzierungslösungen für Produktneuheiten zu entwickeln, werden unsere Kunden uns lieben und fordern. Der Erfolg unserer Branche liegt in der Assetbasiertheit und solange wir uns diesen Vorteil konsequent erhalten, werden wir auch in der Zukunft eine wichtige Position im Finanzierungsmarkt einnehmen. 

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Spektakulär sind für mich die Projektgeschäfte immer dann, wenn es am Anfang so aussieht, als ob es keine Lösung gibt und man am Ende doch mit einem Vertrag erfolgreich durch die Türe geht – immer natürlich in unserem IT-Kontext. Das spektakulärste aber war eine Storagefinanzierung, die in einem ganz neuen Nutzungsmodell über drei Jahre und damals 7 Mio. Euro geplant wurde. Diesen Betrag hatten wir mit Bestellungen innerhalb von neun Monaten bereits abgefrühstückt und über die gesamte Laufzeit das Vierfache an Volumen abgewickelt. Dieses Geschäft war die Grundlage für bis heute währende langjährige vertrauensvolle Partnerschaften – was für ein Erfolg!

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit? 

Die Interessen und Anforderungen unserer Mitglieder zu bündeln und als Branche mit einer Stimme frühzeitig gewichtige Impulse zu setzen. Das gelingt, da über die Fachausschüsse mit viel Know-how und Engagement sowohl von Mitarbeitern der Mitglieder als auch der Geschäftsstelle sehr gute Grundarbeit geleistet wird. Wichtig sind aber auch die persönlichen Zusammenkünfte, die in den vergangenen beiden Jahren leider viel zu kurz gekommen sind. Dort lassen sich informative Netzwerke entwickeln, die auch den ein oder anderen vertrauensvollen Austausch ermöglichen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?  

Ich wünsche der Branche, dass sie ihre Präsenz weiter verstärkt, die Wichtigkeit für den Finanzierungsmarkt weiter hervorheben kann und damit auch für junge Leute sexy bleibt. Des Weiteren wünsche ich uns, dass wir uns die Unabhängigkeit vom Bankensektor bewahren und es uns gelingt, diesen Status auch bei der Bafin nachhaltig zu sichern.

Timo Schopfer

Vertriebsleiter, TRUMPF Financial Services GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche? Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Leasing bietet uns die Möglichkeit, auf die Individualität der Investitionsvorhaben unserer Kunden einzugehen und die für den einzelnen Kunden passende Lösung zu finden.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Die Nähe und Individualität, welche wir unseren Kunden durch Leasing bieten können, ist wichtiger denn je. Über das klassische Fahrzeugleasing hinaus ist Leasing in den meisten Branchen nicht mehr weg zu denken. Die Flexibilität ist in unsicheren Zeiten ein hohes Gut und wird von unseren Kunden geschätzt. Die Nähe zu den verleasten Produkten, die seit jeher die Leasing-Branche auszeichnet, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das macht die Leasing-Branche stark für die Zukunft.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Als klassisches Captive fokussieren wir uns auf die hauseigenen Produkte. Insofern sind für uns die Geschäfte, welche eine vernetzte Fertigung ganz im Sinne von Industrie 4.0 ermöglicht, die spannendsten.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Immer am „Puls der Zeit“ zu sein und Trends frühzeitig zu erkennen, ist sehr wertvoll.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Natürlich wünsche ich uns allen weitere viele erfolgreiche Jahre, welche uns auch weiterhin als innovativer Player im Finanzierungsumfeld bestätigen. Eine so gut organisierte Branche ist ein wertvolles Gut für alle Mitglieder. Wenn das kein Grund zum Feiern ist! 

Kerstin Scholz

Mitglied des Vorstandes, VR Smart Finanz, Mitglied des BDL-Vorstands

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Leasing-Branche ist zutiefst mittelständisch, wir arbeiten als Mittelstand für den Mittelstand. Das Spannende dabei ist für mich die große Bandbreite verschiedenster Kunden – aber immer steht der Mensch mit seinen Wünschen und Erwartungen im Mittelpunkt. Gerade im Firmenkundensegment treffen wir auf unterschiedlichste Kundenbedürfnisse und damit sehr heterogene Anforderungen. Dafür gilt es, stimmige Lösungen zu entwickeln und diese in das digitale Zeitalter zu überführen. Mit Leasing und Mietkauf als Teil eines gesamthaften Produktportfolios können wir das für den Kunden passgenaue Produkt anbieten und so die Unternehmen in ihren Finanzierungsvorhaben unterstützen. Durch unser Zutun schieben wir wichtige Prozesse an – Gibt es etwas Spannenderes?

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Angestaubt? Ganz im Gegenteil! In meinen Augen sind Leasing und Mietkauf heute mindestens genauso attraktiv wie in der Vergangenheit. Permanent bleibt unsere Innovationskraft gefordert. Durch die Automatisierung haben wir die Abwicklung sowohl intern als auch für den Kunden deutlich verschlankt. Davon profitieren beide Seiten. Das stärkt den Bedarf und das Vertrauen in diese Finanzierungsformen. Die Geschichte unserer Branche wurde stets vom Gemeinschaftsgedanken getragen – und das wird auch in Zukunft so bleiben.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Natürlich gibt beziehungsweise gab es auch bei uns spektakuläre Objekte. Sei es ein besonderes Kunstwerk, die Stradivari oder auch die Yacht, bei der selbst der goldene Kaffeefilter mit in den Leasing-Vertrag integriert werden musste. Als Risikovorständin sind mir aber, ehrlich gesagt, die unspektakulären „normalen“ Leasing-Objekte die liebsten, denn diese sind gut handelbar und nicht so risikobehaftet.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Wir leben in herausfordernden Zeiten mit einem zum Teil volatilen Marktumfeld. Hinzu kommen die immer wieder überbordenden Regulierungsbestrebungen. Deshalb ist es wichtig für uns, im Verband eng im Austausch zu stehen und geschlossen die Interessen zu vertreten. Denn nur gemeinsam sind wir stark.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ich wünsche dem Verband für die Zukunft immer ein gutes Händchen bei allen anstehenden Diskussionen und möglichen Herausforderungen. Möge der BDL – wie auch in der Vergangenheit schon – die Signale der Zeit aufnehmen, auf Markt- und Kundenbedürfnisse reagieren, um so die Branche zu stärken.

 

Rainer Steinbach, Head of Tax & Legal, BNP Paribas Leasing Solutions, Vorsitzender des BDL- Bilanz- und Steuerausschusses

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Die Branche erfindet sich immer wieder neu. Gesellschaftlicher und technologischer Wandel erfordern eine permanente Anpassung an sich ändernde Verhältnisse – zudem getrieben von immer neuen regulatorischen und steuerlichen Anforderungen. Das hält ganz schön auf Trab!

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing ist attraktiver denn je. Die Branche hat es immer vermocht, sich zu behaupten. Dabei waren vor allem Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit ausschlaggebend. In einer sich immer schneller wandelnden Welt, kann Leasing u.a. die Dekarbonisierung vorantreiben und die Kreislaufwirtschaft beflügeln. Dabei werden innovative Produkte mit Servicekomponenten, die dem Kunden einen echten Mehrwert rund um das Objekt bieten, eine besondere Rolle spielen.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Das Leasing von wasserstoffbetriebenen Trucks. Ein weiterer Schritt in Richtung unserer nachhaltigen Ziele.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Als Vorsitzender des Bilanz- und Steuerausschusses liegt mir die Verbandsarbeit besonders am Herzen. Sie ermöglicht es, am Puls der Zeit zu bleiben, wichtige Entwicklungen zu verfolgen und ein kleines Stück weit auch das Leasing und seine Randbedingungen mitzuprägen.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Ich wünsche dem Leasing, dass es sein enormes, sehr dynamisches und kreatives Potenzial auch in Zukunft ausschöpfen wird. Der gesellschaftliche und technologische Wandel bietet hierfür hervorragende Chancen. Das Jubiläum ist eine Gelegenheit, stolz auf das Erreichte zurückzublicken, aber vor allem nach vorne zu schauen und sich einmal mehr der Möglichkeiten, die Leasing bietet, bewusst zu werden.

Dr. Hans-Christian Stockfisch

Gründer & Geschäftsführer,

Flexvelop GmbH

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Es ist äußerst spannend, in dieser bereits so bewährten Branche, neue Wege zu finden und innovative Mehrwerte für unsere Kunden zu kreieren. Als digitales Fintech-Startup haben wir den großen Vorteil, dass wir vollautomatisiert und sehr kosteneffizient arbeiten. Daher können wir vereinzelte Small Assets rentabel verleasen, die sich für viele etablierte Partner nicht rechnen würden. So ergänzen wir ein bisher recht unerschlossenes Geschäftsfeld und können selbst Kleinstkunden früh für die Vorteile von Leasing begeistern.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing hat sich bewährt und liegt immer stärker im Trend. Doch Ziel muss es sein, Bewährtes nicht nur zu verbessern, sondern auch out-of-the-box zu denken und gänzlich neue Mehrwerte für Kunden zu schaffen.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Wir haben eine hauseigene Technologie entwickelt, die unsere Leasing-Geschäfte gänzlich automatisiert. Bei unseren ersten Kunden haben die Händler und Kunden zur Sicherheit trotzdem stets angerufen, um den jeweiligen Vertragsabschluss anzukündigen. Als ich dann eines Tages beim Sport plötzlich eine nicht angekündigte, automatische E-Mail-Benachrichtigung von unserem System bekommen habe, dass soeben ein neues Gerät geleast worden ist, kamen mir die Freudentränen. Das sorgte für einige verstörte Blicke auf der Fitnessfläche, ist aber einer der schönsten Momente in meinem Leben gewesen.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Wir sind noch recht frisch dabei und freuen uns daher umso mehr, mit den eingesessenen Mitgliedern in den Austausch zu gehen. Wir können sicherlich viel von den Erfahrungen der etablierten Mitglieder lernen und freuen uns, selbst Einblicke in unsere innovative Technik zu geben, sodass wir uns alle gemeinsam für die Zukunft rüsten können.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum? 

Wir wünschen uns, dass der Verband und die Branche Mut aus der bewährten Zeit schöpfen, um neue Herausforderungen als Chancen zu sehen und diese unternehmerisch anzugehen. Gegenseitige Unterstützung auf diesem Weg ist dabei unser Wunsch und unser Ziel.

Dr. Mathias Wagner

Vorstandsvorsitzender,

CHG-MERIDIAN AG

Was ist das Spannende an der Leasing-Branche. Was macht für Sie die Leasing-Branche aus?

Wir erleben spannende Zeiten, in denen nach unserer Einschätzung die Digitalisierung den Gedanken der gemeinsamen Nutzung von Gebrauchsgütern revolutioniert. Leasing entwickelt sich dadurch immer mehr von der Finanzierung zu einer Sharing-Dienstleistung mit Kreislauffunktionen. Anders gesagt: Besitz und Nutzung ohne Eigentumserwerb ist nicht nur das Prinzip der Sharing Economy, sondern auch der Kern der modernen Leasing-Industrie. Unsere Produkte sind darauf individuell abgestimmt. Leasing-Kunden profitieren so von flexiblen Modellen und bedarfsgerechten Investitionen, was sich positiv auf Liquidität, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.

60 Jahre Leasing in Deutschland – angestaubt oder attraktiver denn je? Was kann die Branche aus ihrer Geschichte für die Zukunft lernen?

Leasing hat sich wie erwähnt enorm gewandelt. Unsere eigene Entwicklung ist sinnbildlich für die Branche: Vor über 40 Jahren haben wir mit der reinen Finanzierung von Großrechnern begonnen und sind heute internationaler Technologiemanager und Finanzexperte in den drei Sparten IT, Industrie und Medizintechnik. Äußere Einflüsse haben in unserer Branche immer eine wichtige Rolle gespielt. Wenn Unternehmen beispielsweise den Klimawandel und die Ressourcenknappheit entscheidend beeinflussen möchten, müssen wir unsere Art zu wirtschaften überdenken. Auf solche drängenden Themen hat die Leasing-Branche immer Antworten gefunden. Um attraktiv zu bleiben, muss das auch in Zukunft unser Anspruch sein.

Was war Ihr spektakulärstes Leasing-Geschäft?

Ich möchte gar kein spezielles Projekt hervorheben. Es ist die Summe an zukunftsfähigen Projekten, die uns ausmacht. Wir stehen für individuelle Lösungen und bleiben trotzdem unserer Linie treu. Dass uns das seit mehr als 40 Jahren mit großer Konsequenz gelingt, ist für mich das eigentlich Spektakuläre an CHG-MERIDIAN. Wir denken in Kreisläufen und bereiten jedes Jahr rund 880.000 IT-Geräte, die aus dem Leasing zurückkommen, für ein zweites Produktleben auf – weil der ökonomische und ökologische Nutzen bei der Wiederverwendung um ein Vielfaches höher ist als bei ihrer Entsorgung. Auch unsere 2021 eingeführte klimaneutrale Technologie-Finanzierung carbonZER0® zeigt: Wir nehmen unsere Umwelt sehr ernst und schauen über den eigenen Tellerrand hinaus.

Sie sind Mitglied im BDL. Was ist für Sie das Wichtigste an der Verbandsarbeit?

Die Anliegen der Leasing-Branche bekommen im BDL eine kompetente Stimme, auf die wir als CHG-MERIDIAN nicht verzichten möchten. Hier passiert in unseren Augen weit mehr als nur Interessensvertretung im klassischen Sinn. Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung und stellen uns den Herausforderungen von heute und morgen. Darum engagieren wir uns traditionell sehr stark im BDL und spüren seit jeher, dass hier alle Partner:innen im Sinne der Sache auf Augenhöhe agieren.

50 Jahre BDL, 60 Jahre Leasing – was wünschen Sie dem Verband und der Branche zum Jubiläum?

Den Mut, weiter einen sehr aktiven und lebendigen Beitrag zu einem profitablen Wachstum unserer Branche und generell der Wirtschaft zu leisten. Die Grundidee des Leasing – Nutzen statt Eigentum – passt ideal in die Zeit der Sharing Economy mit ihren nachhaltigen und serviceorientierten Modellen. Ich wünsche uns, dass wir gemeinsam die digitale Transformation fördern und dafür notwendige Diskussionen anstoßen und führen. So bleibt die Leasing-Wirtschaft ein verlässlicher Partner für den Wandel.

Jubiläumsfeier: Mit Leasing nachhaltig, digital und innovativ in die Zukunft

BDL feierte 50 Jahre Leasing-Verband und sechs Jahrzehnte Leasing in Deutschland 

BDL-Präsident Kai Ostermann blickte auf der Jubiläumsfeier des BDL am 9. November 2022 vor rund 300 hochkarätigen Gästen aus Branche, Politik und Wirtschaft im Axica am Brandenburger Tor in Berlin auf sechs Jahrzehnte Zukunftsinvestitionen und 50 Jahre Leasing-Verband zurück. Festredner waren Katja Hessel, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesfinanzminister, und Prof. Dr. Joachim Wuermeling, Vorstand der Deutschen Bundesbank.

 

Branche ist transformationserfahren

Der Präsident erinnerte an die Anfänge des Leasing in Deutschland, als die Leasing-Pioniere eine Reihe von Hürden zu überwinden hatten. Neben einem fehlenden Ordnungsrahmen fiel die Mentalität der Deutschen zu jener Zeit ins Gewicht, Wohlstand wurde mit Eigentum gleichgesetzt und Verschuldung war ein Tabuthema. Die ersten Leasing-Unternehmer benötigten daher einen langen Atem, bis sich die Überzeugung durchgesetzt hatte, dass die Nutzung eines Autos, einer Maschine oder eines Computers Werte schafft und nicht etwa das Eigentum daran. Der Präsident verwies darauf, dass die Leasing-Wirtschaft in ihrer 60-jährigen Geschichte wiederholt technischen Innovationen zum Durchbruch verholfen hat. Er führte aus, wieso Leasing besonders qualifiziert ist, die aktuellen Transformationsprozesse der Wirtschaft zu begleiten. Seit langem finanziert die Branche Photovoltaik-Anlagen und Windparks, bringt Elektromobilität und Fahrräder auf die Straße, führt energieeffiziente Produktionsmaschinen und sichere, innovative Technologien ein und sorgt für ihre Verbreitung. Das Jubiläumsjahr steht daher unter dem Motto: Mit Leasing nachhaltig, digital und innovativ in die Zukunft.

Prof. Dr. Wuermeling: Stabile und konstruktive Beziehung

In seinem humorvollen und zugleich tiefgründigen Gastvortrag würdigte Prof. Dr. Joachim Wuermeling die Leasing-Wirtschaft und ging auf 14 Jahre Leasing unter der Aufsicht ein. Heute sei Leasing eine relevante Form der Finanzierung und ein wichtiger Faktor, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft aufrechtzuhalten, so der Bundesbank-Vorstand: „Die Leasing-Branche kann einen erheblichen Beitrag leisten, dass die deutsche Wirtschaft nicht den Anschluss verliert – sowohl mit Blick auf Digitalisierung als auch mit Blick auf Nachhaltigkeit.“

Seit 2008 steht die Leasing-Wirtschaft unter der Finanzmarktaufsicht. Aufsicht sei jedoch keine Einbahnstraße, führte Prof. Dr. Wuermeling aus. „Wir suchen als Aufseher den Austausch mit den Beaufsichtigten. Wir pflegen zum Beispiel einen regelmäßigen Gesprächskreis mit den Verbänden.“ Ziel sei es, ein gemeinsames Verständnis davon zu schaffen, wie die Regulierung proportional angewendet werden kann. Er kommt zu dem Fazit: „Ich sehe eine stabile und konstruktive Beziehung, an der man auch wächst.“

Katja Hessel betont Bedeutung der Leasing-Branche 

Katja Hessel, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Finanzen, hob ebenfalls die Bedeutung der Leasing-Wirtschaft für private Investitionen und für die Realisierung der Transformation hervor. Sie führte u. a. aus, dass dringend Investitionen in Dekarbonisierung und Digitalisierung gebraucht werden und die Regierung die Rahmenbedingungen für Investitionen in Deutschland daher verbessern will. Zudem blickte sie auf ihre persönlichen Erfahrungen mit Leasing zurück und betonte insbesondere die Flexibilität von Leasing.

Verbandsarbeit als Marathon

BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen verglich die Verbandsarbeit mit den Herausforderungen beim Marathonlauf: Ausdauertraining sei gefragt, der BDL fordere unermüdlich Proportionalität und Differenzierung und betone, dass Leasing-Gesellschaften keine Banken sind und sie deshalb nicht nach Bankenstandards reguliert werden sollen. Sie erinnerte an die Verbandsgründung 1972 von 16 Geschäftsführern und den schnellen Anstieg der Mitgliederzahlen. 2001 fusionierte der BDL mit dem Interessenverband Deutscher Leasing-Unternehmen, dem seit Ende der 1980er-Jahren vor allem kleinere und mittlere Gesellschaften angehörten. Der durch die Vereinigung gestärkte neue BDL verlegte seinen Sitz in die Hauptstadt Berlin und vertritt seither die Interessen der gesamten Leasing-Wirtschaft in Deutschland. 2015 richtete der BDL eine Repräsentanz in Brüssel ein, da gerade in puncto Regulierung „der Wind kräftig aus Europa weht“. Damit wurde die Stimme der deutschen Leasing-Wirtschaft mit ihren Besonderheiten in Europa gestärkt, führte Dr. Conen aus.

Im Anschluss sprach Dr. Conen mit Katarina Witt über die Gemeinsamkeiten von Spitzensportlern und Unternehmern. Die zweimalige Olympiasiegerin, vierfache Welt-, sechsmalige Europa Meisterin engagiert sich für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im Bereich Sportförderung, Katastrophenhilfe und medizinische Versorgung. Der BDL unterstützt im Jubiläumsjahr die Katarina-Witt-Stiftung.

Impressionen der Jubiläumsfeier am 9. November 2022 in Berlin

Wussten Sie schon, dass ...

... auch Aristoteles ein Leasing-Fan war?

Die Idee des Leasing reicht bis in die Antike zurück. Schon Aristoteles stellte im 4. Jahrhundert vor Christus fest, dass der Reichtum nicht im Eigentum, sondern vielmehr im Gebrauch liegt. Die modernen Anfänge der Investitionsform liegen in den USA. Als Ausgangspunkt wird häufig das Jahr 1877 genannt, als die Telefongesellschaft Bell begann, ihre Telefone nicht zu verkaufen, sondern zu vermieten. Fast 100 Jahre später importierten Leasing-Pioniere die Idee nach Deutschland, wo sich 1962 die ersten Leasing-Gesellschaften gründeten.

… Leasing Zukunftstechnologien ermöglicht?

In der Vergangenheit wurden Innovationen wie der IBM-Großcomputer, Kopier- und Druckmaschinen oder Großgeräte der Medizintechnik dank Leasing in die Märkte eingeführt und verbreitet. Heute sind es u.a. Elektroautos, die als Leasing-Fahrzeuge auf die Straßen kommen. Auch bei Anlagen zur Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen, energieeffizienten Maschinen und Umwelttechnologien oder für Robotertechnik sind Leasing-Gesellschaften gefragte Experten für die Finanzierung. Und mehr noch: Leasing-Gesellschaften werden verstärkt ihre Kunden auch in puncto Nachhaltigkeit und Transformationsfördermittel beraten, denn viele Mittelständler sind häufig auf externes Know-how angewiesen. Die Leasing-Wirtschaft ist daher ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Transformation der Wirtschaft.

… Leasing eine wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft spielt?

Nutzen statt Eigentum ist die Leasing-Leitidee. Für viele Hersteller ist Leasing ein wichtiges Absatzinstrument für ihre Güter. Und da Hersteller oder Händler das Objekt nach der vereinbarten Leasing-Nutzungsdauer zurücknehmen, besteht ein viel größeres Interesse daran, dass es eine möglichst lange Lebensdauer hat, reparaturfähig ist und wiederverwendet werden kann. Zudem werden die gebrauchten Fahrzeuge, Computer oder Maschinen nach der ersten Leasing-Nutzung aufbereitet und von mindestens einem weiteren Unternehmen genutzt – mit positiven Auswirkungen auf die Ökobilanz.

…. Leasing ein Investitionsmotor für Unternehmen ist?

Aufgrund der Corona-Krise hat mehr als jedes zweite Unternehmen sein Produkt-, Dienstleistungsangebot oder seinen Vertrieb sowie sein Geschäftsmodell angepasst. Diese neue Geschäftsideen mussten finanziert werden und zwar – angesichts der wirtschaftlichen Lage – liquiditätsschonend. Hier haben sich die Leasing-Gesellschaften als verlässliche Partner des Mittelstandes für die Bewältigung der Krise bewiesen. Und auch für eine Reihe weiterer Herausforderungen konnte und kann Leasing die Unternehmen mit passenden Lösungen unterstützen. Die Branche ist essenziell in ihrer Rolle als Investitionsmotor für den Aufbruch der Wirtschaft. 

…. Leasing besonders in Krisenzeiten ein verlässlicher Partner ist?

Dank der vielen Vorteile, Investitionen in Fahrzeuge, Maschinen, IT und andere Güter mittels Leasing zu finanzieren, wird über die Hälfte der außenfinanzierten Investitionen über Leasing realisiert. Gerade in Krisenzeiten, z. B. in der Finanzkrise 2008 oder während der Corona-Pandemie, wenn Unternehmen verunsichert sind, nutzen sie verstärkt Leasing für ihre Investitionen. Dann steigt der Leasing-Marktanteil.

… Leasing längst mehr als reine Finanzierung ist?

Von Wartungsarbeiten über Versicherungsleistungen bis hin zum Full-Service-Vertrag (z. B. im Pkw-Flotten-Leasing und im IT-Leasing) reicht die Palette von Serviceangeboten, und auch im Immobilien-Leasing sind Planungs-, Projektsteuerungs- und Facility-Managementleistungen üblich. Für Unternehmen bietet Leasing somit die Möglichkeit zum Outsourcing vieler mit der Investition verbundenen Funktionen. Dies schafft den Leasing-Kunden Freiräume, so dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

… die Leasing-Branche die deutsche Unternehmenslandschaft widerspiegelt?

Die Hälfte der im BDL organisierten Leasing-Gesellschaften hat weniger als 15 Beschäftigte, rund drei Viertel weniger als 50 Mitarbeitende. Diese Struktur entspricht der Unternehmenslandschaft in Deutschland. Daher können sich Kunden und Leasing-Gesellschaften auf Augenhöhe begegnen: Vom Mittelstand für den Mittelstand.

… es kaum etwas gibt, dass Unternehmen nicht leasen können?

Zwar hat der Leasing-Klassiker vier Räder, doch ist Leasing mehr als Autoleasing. Von Bürogebäuden und ganzen Produktionsanlagen über den Fuhrpark, Computer, Server, Kopierer oder Telekommunikationsanlagen, Bau-, Druck- oder Werkzeugmaschinen, Loks, Schiffe, Flugzeuge, Autowaschstraßen, Gabelstapler, Gastroküchen, 3-D-Druckern bis zu Röntgenapparaten, Zahnarztstuhl oder Solar- und Biogasanlagen. Leasing-Lösungen sind darüber hinaus für immaterielle Wirtschaftsgüter wie Software, Marken und Patente verfügbar. Ebenso lässt sich der Online-Shop mittels E-Commerce-Leasing umsetzen. Auch Pferde, Milchkühe oder Zootiere lassen sich leasen und vieles mehr. Kein Wunder, dass Leasing-Gesellschaften jährlich rund ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen realisieren.

… die Expertise über Güter und Märkte einmalig für Finanzierer ist?

So vielfältig die Anzahl der Leasing-Güter und -Märkte ist, so abwechslungsreich sind auch die Tätigkeiten in der Leasing-Wirtschaft und so breit ist auch das Spektrum der Berufsprofile. Es reicht von Kfz-Meisterinnen, Maschinenbau-Ingenieure über Physikerinnen, Mathematiker und Programmiererinnen bis zu Experten der Gesundheitsbranche. Um den Wertverlauf eines Objekts zu berechnen, Verwertungskonzepte zu erarbeiten oder den Service rund um die Nutzung eines Fahrzeugs, einer Maschine, einer Computeranlage etc. anzubieten, sind Fachleute für die Investitionsgüter und Märkte gefragt, aber auch um eine partnerschaftliche Beratung der Kunden zu garantieren. Daher arbeiten in den Leasing-Gesellschaften Finanzierungs- und Objektexpertinnen und -experten im Team zusammen. Diese Expertise ist einmalig in der Finanzierungsbranche und zeichnet die Leasing-Branche aus.

… Leasing nach 60 Jahren attraktiver denn je ist?

Seit über 25 Jahren befragt der BDL Unternehmensentscheider, warum sie sich für Leasing als Investitionsform entscheiden. In der jüngsten Befragung aus 2020 zeigt sich, dass Nutzen statt Eigentum, die Leitidee des Leasing, ausschlaggebend ist. Die befragten Unternehmenslenkerinnen und -lenker gaben als Hauptmotivation die „Rückgabe des Leasing-Objekts nach der Vertragslaufzeit“ an. Es folgten als Argumente die Planbarkeit der Kosten und finanzielle Aspekte wie Liquiditätsschonung. Auch die Möglichkeit mittels Leasing die Betriebsausstattung auf dem neusten Stand zu halten, gehört zu den Top 5 der Leasing-Motive.

Zeitreise durch die Leasing-Geschichte

Aristoteles stellte schon im 4. Jahrhundert vor Christus fest, dass der Reichtum nicht im Eigentum, sondern vielmehr im Gebrauch liegt. Die modernen Anfänge der Investitionsform liegen in den USA. Als Ausgangspunkt wird häufig das Jahr 1877 genannt, als die Telefongesellschaft Bell begann, ihre Telefone nicht zu verkaufen, sondern zu vermieten. Fast 100 Jahre später importierten Leasing-Pioniere die Idee nach Deutschland, wo sich 1962 die ersten Leasing-Gesellschaften gründeten. 10 Jahre später organisierten sie sich in einem Leasing-Verband, dem Vorgänger des BDL. Heute ist der Leasing-Gedanke „Nutzen statt Eigentum“ in Zeiten von Sharing Economy attraktiver denn je. 2022 feiert die Branche ein Doppeljubiläum: ihre Gründung vor 60 Jahren und das 50jährige Bestehen des Leasing-Verbandes.

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die vergangenen sechs Jahrzehnte und lesen Sie die Meilensteine der Branche und des Verbandes:

Aus Erfahrung innovativ: 60 Jahre Leasing in Deutschland

Pioniere in Deutschland

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Leasing als Motor für Investitionen und Innovationen in Deutschland ist inzwischen unter Ökonomen und in der Politik breit anerkannt. Der Weg dorthin war jedoch auf weiten Strecken steinig. Die Anfänge des Leasing in Deutschland reichen 60 Jahre zurück. 1962 gründeten sich die ersten Leasing-Gesellschaften. Die Pioniere der Branche hatten die innovative Finanzierungsform aus den USA importiert, wo Leasing in Form der Herstellermiete bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts erfolgreich genutzt wurde. Die damaligen Start-ups mussten zunächst eine Reihe von Hürden überwinden: Der rechtliche und steuerliche Rahmen für Leasing war noch in keiner Weise abgesteckt. Noch schwerer wog die Mentalität der Deutschen zu jener Zeit, die stark vom Eigentumsgedanken geprägt war. Die heutige Überzeugung, dass die Nutzung eines Autos, eines Computers oder einer Maschine und nicht das reine Eigentum daran Werte schafft, musste sich erst langsam durchsetzen.

1970er waren die „Goldenen Jahre des Leasing“

In den 1960er-Jahren nutzen fast nur Großunternehmen und öffentliche Verwaltungen Leasing. Dies änderte sich, als Anfang der 1970er-Jahre EDV-Anlagen auch für mittelständische Betriebe erschwinglich wurden. Büromaschinen sowie EDV eroberten die Büros und wurden mittels Leasing angeschafft, sie machten rund zwei Drittel des Neugeschäfts der jungen Branche aus. Mitte der 1970er-Jahre sorgte der technische Fortschritt in der Druckindustrie für weiteres Leasing-Wachstum. Die Umrüstung von Bleisatz auf Foto- und Lichtsatz erforderte enorme Investitionen, die die Druckereien über Leasing realisierten. Parallel klärten die Erlasse des Bundesfinanzministeriums aus den Jahren 1971 (Mobilien-Leasing-Erlass) und 1972 (Immobilien-Leasing-Erlass) die noch offenen Steuer- und Bilanzierungsfragen. Sie regelten die Zurechnung des wirtschaftlichen Eigentums von Leasing-Objekten und die bilanzielle Abbildung von Leasing-Verhältnissen in den Jahresabschlüssen von Leasing-Geber und Leasing-Nehmer – und haben bis heute Gültigkeit.

1972 Gründung des Leasing-Verbands

Die Entwicklung der Leasing-Erlasse begleitete maßgeblich eine Arbeitsgemeinschaft von 16 Leasing-Gesellschaften, die schließlich Ende des Jahres 1972 den ersten Deutschen Leasing-Verband gründeten. Neben der klassischen Interessenvertretung gehörte auch die Öffentlichkeitsarbeit von Beginn an zu den zentralen Aufgaben des jungen Verbandes. 1975 erfolgte die Umbenennung in BDL – Bundesverband Deutscher Leasing-Gesellschaften, später in Leasing-Unternehmen.

Leasing-Durchbruch

In den 1970er-Jahren gelang dem Leasing der eigentliche Durchbruch, die Anlagenvermietung expandierte mit einem rasanten Tempo. Neben dem Mobilien-Leasing hat sich in den 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre das Immobilien-Leasing zügig verbreitet. Geleast wurden Büro- und Handelsgebäude, Produktions- und Lagerhallen, aber zum Beispiel auch Kraftwerke und Kläranlagen. Nutzten anfangs zunächst Unternehmen Leasing für ihre Gewerbeimmobilien, so griffen in den 1980er-Jahren auch Städte und Gemeinden für ihre Bauvorhaben zu Immobilien-Leasing. Zudem entdeckten in dieser Zeit die Banken das Produkt Leasing und gründeten Leasing-Tochterfirmen. Das Leasing-Neugeschäft stieg in den 1970er-Jahren um 800 Prozent, während das Bruttosozialprodukt „nur“ um 100 Prozent wuchs. Rückblickend gelten die 1970er-Jahre daher als die „Goldenen Jahre des Leasing“. Den Schwung aus dieser Zeit hat das Leasing seither nicht mehr verloren.

1980er Jahre: Siegeszug des Autoleasing

In den 1980er-Jahren gründeten Fahrzeughersteller verstärkt Leasing-Gesellschaften. Ihre Zahl erhöhte sich um gut ein Drittel – eine Steigerung, wie sie seit Branchengründung nicht mehr registriert werden konnte. Aufgrund intensiver Marketingaktivitäten lösten die Hersteller einen wahren Boom im Privatleasing aus. Der Anteil der Privatkunden am Leasing-Neugeschäft in Deutschland stieg in einem Jahr von drei auf über zehn Prozent, wo er auch aktuell noch liegt. „Pferd gekauft, Auto geleast“, lautete der clevere Werbeslogan einer deutschen Automarke, der signalisierte, dass Leasing gerade für Leute mit Geld wie geschaffen ist. So wurde Leasing vollends gesellschaftsfähig. Bis heute entfallen drei Viertel des Leasing-Neugeschäfts in Deutschland auf den Fahrzeugsektor. Zwei von fünf neu zugelassenen Fahrzeugen, etwa 40 Prozent, werden mittels Leasing angeschafft.

KMU leasen PC und Büromaschinen

In den 1980er-Jahren legten auch Big Tickets – das Leasing von Flugzeugen, Schiffen oder Eisenbahnen – kräftig zu. Den Durchbruch bei den kleinen und mittleren Unternehmen, und damit eine beträchtliche Erhöhung des Marktanteils, schaffte die Leasing-Branche ebenfalls in diesem Jahrzehnt, als der PC seine Blütezeit erlebte sowie andere relativ niedrigpreisige Büromaschinen die Märkte eroberten. In diesen Jahren veränderte sich auch die Kundenstruktur der Leasing-Wirtschaft. Die bisherige starke Abhängigkeit der Leasing-Gesellschaften vom Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und der Energiewirtschaft verringerte sich. Dafür gewannen der Dienstleistungssektor, die privaten Haushalte, der Sektor Verkehr- und Nachrichtenübermittlung erheblich an Bedeutung. Das Portfolio der Leasing-Branche ist seither sowohl auf der Kunden- als auch auf der Produktseite breit gefächert.

Bedeutender Beitrag zum „Aufbau Ost“

Als Investitionsmotor in der Bundesrepublik etabliert und anerkannt, trug die Branche nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 auch ihren Teil zum Aufbau der neuen Bundesländer bei. Die Leasing-Gesellschaften erkannten nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR sehr schnell, dass ihre Investitions- und Finanzierungsalternative ein geradezu ideales Instrument für die Wirtschaft in Ostdeutschland ist. Von 1990 bis 1996 realisierten die Leasing-Gesellschaften in den neuen Bundesländern Investitionen in Anlagen im Wert von 42 Milliarden DM.

 

Leasing im neuen Jahrtausend

In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends machte sich die allgemeine Investitionsschwäche auch bei den Leasing-Gesellschaften bemerkbar. Zwar erzielten die Leasing-Investitionen 2004 bis 2008 einen überdurchschnittlichen Zuwachs, 2006 überschritten sie sogar die 50 Milliarden Euro-Rekordmarke, doch drei Jahre später befand sich die Leasing-Branche im Griff der bis dahin schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte: 2009 brach das Neugeschäft um 22 Prozent ein. Danach erholte es sich zunächst moderat; seit 2014 schrieb die Branche wieder Rekordzahlen. Im Corona-Jahr 2020 ging das Neugeschäft um rund 9,5 Prozent zurück, die Nachfrage zog im Folgejahr aber wieder an.

Verlässlicher Partner in der Krise

Die Bilanz nach 60 Jahren Leasing in Deutschland kann sich sehen lassen: Das Produkt Leasing hat sich in der deutschen Wirtschaft nachhaltig etabliert. Es gibt nahezu kein Investitionsgut, das nicht geleast werden kann – und nicht geleast wird. Aktuell sind Wirtschaftsgüter im Wert von über 200 Milliarden Euro verleast. Unternehmen aller Größenklassen und quer durch alle Wirtschaftszweige realisieren eine Vielzahl ihrer Investitionen über Leasing.
Der Löwenanteil der Kunden stammt dabei aus dem Mittelstand und schätzt die Beratung auf Augenhöhe – vom Mittelstand für den Mittelstand. Zudem hat sich die Leasing-Wirtschaft gerade in vergangenen Krisenzeiten als verlässlicher Partner bewiesen.

Entscheidender Faktor bei der Transformation der Wirtschaft

Die Geschichte des Leasing in Deutschland zeigt, dass die Leasing-Branche stets die Verbreitung von Innovationen ermöglicht hat. Leasing unterstützt nicht nur den Wandel, Leasing ist ein Investitions- und Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft. Die 2020er-Jahre sind eine Dekade der Weichenstellungen für Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung. Der Schlüssel, um die anstehende Transformation zu bewältigen, liegt in neuen Technologien und nachhaltigen Wirtschaftsgütern. Bereits seit vielen Jahren finanzieren Leasing-Gesellschaften Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, bringen Elektromobilität auf die Straße, führen energieeffiziente Produktionsmaschinen, Umwelttechnik und andere innovative Technologien in die Märkte ein und sorgen für ihre Verbreitung. Die Branche ist mit ihrer Objekt- und Branchen-Expertise prädestiniert, einen Löwenanteil der anstehenden Investitionen in innovative „grüne“ Technologien für ihre Kunden zu realisieren. Die Leasing-Wirtschaft wird daher ein entscheidender Faktor bei der erfolgreichen Transformation der Wirtschaft sein.

Lesen Sie hierzu unsere Broschüre #Leasing

Leasing-Wirtschaft auf einen Blick

  • Innovations- und Investitionsmotor der Wirtschaft
  • Größter Investor Deutschlands
  • Verlässlicher Partner des Mittelstandes
  • Unterstützer der Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes
  • Garant der Vielfalt
  • Treiber der Transformation für eine nachhaltige und digitale Zukunft
  • Spezialist der Güter und Märkte
  • Freiräume durch ergänzende Services

Spendenaufruf! BDL unterstützt die Katarina-Witt-Stiftung

50 Jahre Erfolg möchten wir teilen und diejenigen fördern, die noch ganz klein sind. Der BDL unterstützt daher die Katarina Witt-Stiftung, bei der drei Förderbereiche im Vordergrund stehen: die Förderung der Mobilität von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung sowie Hilfe bei Katastrophen. Die Stiftung besteht aus einem sehr kleinen Team, das Gros der Tätigkeiten wird ehrenamtlich erbracht. 

Über Ihre Spende für Kinder auf der Webseite der Katarina Witt-Stiftung freuen wir uns. Bitte geben Sie im Verwendungszweck „50 Jahre BDL“ an.

Herzlichen Dank!

Wir danken den Sponsoren unseres Jubiläums

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